Erste Schritte mit dem neuen „Mitbewohner“ – Tipps für junge Eltern Teil 1

Vor der Geburt macht man noch Pläne, schwelgt in Tagträumen und glaubt fest daran, dass alles so laufen wird, wie man es sich erhofft. Nach der Geburt trifft einen die Erkenntnis: Einen genauen Ablaufplan gibt es in der Kindererziehung nicht, auch eine Gebrauchsanweisung fürs neue Baby existiert nicht. Gerade junge Eltern, die zum ersten Mal Nachwuchs haben, erleben nun tagtäglich neue Herausforderungen. Dank ein paar kleiner Tipps und Ratschläge kann aber schon etwas Licht ins dunkle Mysterium des neuen Lebens gebracht werden.

Die Erleichterung, die Geburt erfolgreich hinter sich gebracht zu haben, wechselt schnell zu einem mulmigen Gefühl. Wird man die Elternrolle gut erfüllen? Kann man dem Baby immer hilfreich zur Seite stehen? So schön es auch ist, Eltern zu sein, gerade beim ersten Baby werden viele Eltern von Zweifeln und Ängsten heimgesucht.

Es gilt, das neue Leben zu schützen – doch wie soll man das am Besten machen? Einen Fahrplan für die Kindererziehung gibt es nicht, das Baby selbst versorgt die frisch gebackenen Eltern auch nicht mit einer Gebrauchsanweisung. Sonja und Tim kennen das Problem. Die beiden wurden jung Eltern und waren anfangs überfordert. „Wir hatten Angst, ständig alles falsch zu machen. Warum schreit das Baby jetzt? Was braucht es? Anfangs wusste ich die Antworten nicht,“ erzählt die junge Mutter. „Erst mit der Zeit habe ich herausgefunden, was unser Baby wann braucht.“

So wie Sonja geht es vielen Elternteilen: Fehler lassen sich anfangs nicht vermeiden, es braucht Zeit und Aufmerksamkeit das Baby kennenzulernen. Und genau diese Zeit sollte man sich auch zugestehen. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, das gilt auch für die Kindererziehung. Achtet man aber auf Signale und Befindlichkeiten seines Babys, wird man sehr schnell feststellen, wie es sich fühlt und was es braucht.

Je mehr Raum man sich zugesteht, um das Baby kennenzulernen, um so sicherer wird man auch. Ängste verschwinden, man kann den Alltag mit seiner kleinen Familie richtig genießen. Ausflüge und Unternehmungen bieten sich dann an, um das zarte Band des neu gewonnenen Familienglücks zu stärken und dem neuen Erdenmensch die Welt zu zeigen.

Ausflüge – was es zu beachten gilt

Gerade bei schönem Wetter hält es nur wenige Familien zu Hause. Nun heißt es, die Welt zu erforschen und zu entdecken und den Kindern die Augen für das Besondere zu öffnen. Bei kleinen Babys gilt hier mehr denn je, auf die Körpertemperatur zu achten. Da sich die kleinen Racker noch nicht artikulieren und damit sagen können, wenn es ihnen zu kalt wird, ist hier besondere Vorsicht geboten. Generell gilt für die ersten Ausflüge, die Distanz eher gering zu halten.

Leichte Spatziergänge von einer halben Stunde Dauer gewöhnen das Baby langsam an andere Temperaturen und fremde Düfte. Und sorgen dafür, dass das Baby nicht unterkühlt. Warm angezogen kann man so die Umwelt kennenlernen. Egal ob im Auto oder im Kinderwagen: Anfangs sollten die Ausflüge zeitlich eher kurz angesetzt werden. Kinderwagen und Kindersitze schränken die Bewegungsfreiheit des Babys ein, je länger der Ausflug dauert, desto unwohler fühlen sich die Kleinen.

Je älter das Baby wird, desto länger können die Ausflüge und Spatziergänge werden. Doch auch dann heißt es auf angemessene Kleidung achten. Mützchen und Jacke sollten immer parat liegen, um im Ernstfall für wärmenden Schutz zu sorgen. Ist man sich unsicher, ob das Baby friert oder schwitzt, kann man im Nacken einfach nach der Temperatur fühlen. Fühlt sich der Nacken trocken und warm an, ist alles in Ordnung.

Fühlt es sich kalt an, am besten umkehren oder – wenn zur Hand – wärmere Kleidung anlegen. Fühlt sich der Nacken hingegen feucht und nass an, sofort für kühlere Umstände sorgen (Teil der Kleidung ausziehen oder Deckchen im Kinderwagen zurückziehen etc.).

Wasserspaß – ein kleiner Ratgeber

„Vor dem ersten Badegang mit unserer Kleinen war ich schon aufgeregt. Von allen Seiten prasselten Ratschläge und Tipps auf uns ein, so dass ich gar nicht mehr wusste, was zu tun ist. Ich habe es dann einfach ausprobiert. Und es ging ganz einfach und hat uns beiden riesigen Spaß gemacht.“

So wie Sonja geht es vielen Müttern: das erste Baden wird oftmals zu einem richtigen Wasservergnügen, das dem Baby großen Spaß macht. Vorausgesetzt die Wassertemperatur passt und die Badezeit wird nicht zu lang. Anfangs reichen ein paar Minuten, das Baby kann mit einem weichen Waschlappen abgewaschen werden. Seifen sollte man vermeiden, wenn überhaupt Badezusätze mit Pflanzenölen verwenden. Ein anschließenden Eincremen der zarten Babyhaut ist nur dann nötig, wenn die Haut übermäßig trocken erscheint. Generell ist zu Anfang ein Bad einmal pro Woche ausreichend.

Besondere Aufmerksamkeit gilt beim Baden der Nabelschnur. Der Rest der Nabelschnur sollte nach dem Baden gut trocknen können, am besten die Windel umschlagen, so dass ihr Saum nicht am Nabel reibt und sich keine wunden Stellen entwickeln können. Die nötigen Handgriffe zur Nabelpflege werden meist in der Klinik, in welcher man entbunden hat, ausführlich gezeigt, wodurch man auch zu Hause in der Lage ist, dies gekonnt umzusetzen.

„Ich war überrascht, wie gut das alles geklappt hat. Ich habe mir die Hände vor der Nabelpflege immer desinfiziert und alles so gemacht, wie es mir die Hebamme gezeigt hat. Inzwischen ist auch der letzte Rest der Nabelschnur weg, die Kleine badet gern und das ganze Prozedere ist unproblematisch und einfach.“

Von Kopf bis Fuß – von Haaren und Nägeln

Die Nagel- und Haarpflege gestaltet sich in den ersten Monaten ebenfalls relativ problemlos. Haare waschen ist anfangs unnötig, es genügt, den Kopf des Babys mit einem weichen, nassen Waschlappen zu waschen. Auch die Nagelpflege verlangt anfangs wenig Aufmerksamkeit. Die Nägel des Babys müssen in den ersten Wochen nicht geschnitten werden, da die Nägel fest mit der Fingerkuppe verbunden sind.

Überschüssige Nägel können vorsichtig abgezupft werden. Nach den ersten vier Wochen können lange Fingernägel mit speziellen Babynagelscheren halbrund geschnitten werden. Am besten schneidet man die Nägel dann, wenn das Baby schläft, da dabei die Arme und Finger noch am Ruhigsten sind.

„Fingernägel zu schneiden, während meine Kleine schläft, ist ein wahrer Segen. Als ich ihr zum ersten Mal die Nägel schneiden wollte, ging das gar nicht. Sie hat gezappelt und geschrien, sie fand das störend und wollte nicht ruhig halten. Meine Mutter hat mir dann geraten, einfach abzuwarten, bis sie schläft und es dann noch mal zu versuchen. Ich war sehr vorsichtig und es hat ziemlich lange gedauert, aber es hat funktioniert,“ verrät Sonja.

Das Geheimnis der Zahnfee

Sobald der erste Zahn blitzt, rückt das Mysterium Zahnpflege auf den Plan. Schon beim ersten Zahn zähneputzen? Ist das schon nötig? Die Antwort lautet: Ja. Je früher mit der Zahnpflege begonnen wird, desto eher lassen sich Karies und Co vermeiden. Mindestens einmal täglich sollten die Zähne geputzt werden, vom ersten Zahn an. Im Idealfall reinigt man die Zähne vor dem zu Bett bringen des Babys. Sehr weiche Zahnbürstchen oder Mulltücher, um den Finger gewickelt, eignen sich dafür hervorragend.

Für die Zeit des Zahnens gilt: Dem Baby etwas zum Kauen anbieten. Egal ob ein Stückchen hartes Brot oder ein Kauring, während dieser Phase kauen Babys mit Leidenschaft. „Das Zahnen ist nach wie vor ein Thema bei uns. Allerdings,“ lacht Sonja, „sind Kauringe und Brotkrusten nicht so ihr Ding. Am Besten schmeckt Papas Zeigefinger, auf dem wird leidenschaftlich rumgenagt. Da muss Tim nun durch!“

Zudem kann man ihnen ab dem 10 Monat auch immer mal wieder neue Geschmackserlebnisse anbieten. Solange Speisen nicht zu scharf gewürzt oder zu süß sind, kann man dem Baby nun schon neue Geschmacksvariationen zeigen. Gemeinsam mit ausreichend Flüssigkeit in Form von ungesüßtem Tee, Saft oder Wasser lernt das Baby so die aufregende Welt des Essens kennen.

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