Einschlafprobleme?! – Teil 3

In den ersten zwei Teilen von „Einschlafprobleme?!“ haben wir uns vor allem auf Symptome und Ursachen konzentriert. Im letzten Teil unseres Artikels finden Sie hilfreiche Tipps und Lösungsansätze.

„Bei Thomas waren es vor allem der schulische Leistungsdruck und zu wenig Bewegung, die für seine Einschlafschwierigkeiten verantwortlich waren. Wir haben seinen Tagesablauf genau durchleuchtet und waren erstaunt, wie wenig Abwechslung er hat.“

„Er geht zur Schule, macht Hausaufgaben, sitzt am PC. Abgesehen vom Schulsport geht er nicht raus, da er zu lange für seine Hausaufgaben braucht, um Draußen noch was machen zu können.“

Hat man Ursachen lokalisiert, gilt es zu handeln. Franzi und ihr Mann haben als erstes die offensichtlichen Gründe bekämpft.

„Wir haben mit seinen Lehrern gesprochen und die Schwachpunkte diskutiert. Anschließend haben wir ihm einen Nachhilfelehrer zu Seite gestellt, damit der schulische Druck weniger wird und er schneller seine Hausarbeiten fertig bekommt.“

„Dadurch hat er nun auch mehr Freizeit. Er spielt leidenschaftlich gerne Fußball, also darf er nun in einem Verein spielen. Schon dadurch ist er ausgeglichener und einfach müder. Es geht schon viel flotter mit dem Einschlafen.“

Rituale finden

Meist helfen auch Rituale, um den Kindern den Weg ins Traumland zu vereinfachen. Wichtigster Punkt: regelmäßige Schlafenszeiten.

Ein Kind das heute um 20 Uhr, morgen um 23 Uhr und übermorgen um 18 Uhr ins Bett geht, wird keinen Rhythmus finden, an den es sich gewöhnen kann.

Daher gilt es, einen Zeitpunkt zu vereinbaren, zu welchem jeden Tag – ohne wenn und aber – zu Bett gegangen wird. Auch wenn dies Anfangs zu Protesten führen mag, auf lange Sicht hilft dies, einen ausgeglichenen Schlafrhythmus zu finden.

Um aus diesem Zeitpunkt ein angenehmes, süßes und spannendes Event zu zaubern, sind Gute-Nacht-Geschichten oder sanfte Musik bei einem warmen Tässchen Milch oder Tee ideale Gestaltungselemente.

Falls das Kind seelische Dinge belasten, ist dies ebenfalls der perfekte Zeitpunkt, um in Ruhe über Sorgen und Ängste zu reden. Der junge Schulgänger kann seinen Gefühlen Ausdruck verleihen und anschließend sorgenfrei schlafen.

Nicht zuletzt gilt: Etwaige Reizüberflutungen nicht noch durch Kinder-Abend-Programme verstärken. Mindesten eine Stunde vor dem zu Bett gehen sollte der Fernseher ausgeschaltet sein, damit das Kind zur Ruhe kommen kann.

Franzi hat diese Tipps beherzigt. „Wir kuscheln uns vor dem Schlafen gehen zusammen und erleben sanfte Geschichten und zarte Töne.

Thomas sagt mir, ob er eine Geschichte hören möchte oder mir lieber von seinem Tag erzählen mag. Wir sprechen über seine Ängste, ich zeige ihm, was er schon alles geschafft hat.

Ich bleibe jeden Abend eine halbe Stunde bei ihm, pünktlich um 20Uhr beginnt seine Nachtruhe. Oft gebe ich ihm einen leichten Tee, das warme Getränk lässt ihn zur Ruhe kommen.

Wir sprechen kurz den kommenden Tag durch, so weiß er, was auf ihn zukommen wird.“ Genau solche Rituale in Kombination mit Ursachenfindung und –bekämpfung sind es, die Einschlafprobleme vermindern bzw. in den meisten Fällen beenden.

„Thomas schläft nun wieder tief und fest. Es hat etwas gedauert, aber nun hat er seinen Schlaf wieder gefunden. Nachhilfe hat er nach wie vor, er spielt dreimal die Woche Fußball und hat durch die schulische Unterstützung mehr Freizeit und kann sich mehr bewegen.“

„Außerdem haben wir unsere Einschlaf-Rituale beibehalten. Diese halbe bis dreiviertel Stunde am Abend ist für uns Beide eine schöne Angewohnheit, die uns verbindet. Alles in allem schläft er nun wieder friedlich und ist wieder ausgeglichen.“

„Er ist wieder der Thomas, den wir alle kannten und den wir vermisst haben. Schlaf sei dank, haben wir ihn zurück.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert